top of page

Hat mein Hund Schmerzen? So erkennst du Schmerzsignale frühzeitig bei deinem Hund

Aktualisiert: 11. März

In der Praxis werde ich oft gefragt: „Hat mein Hund Schmerzen?“ Viele Hundehalter sind unsicher, weil ihr Hund nicht offensichtlich humpelt oder jault.


Genau deshalb habe ich diesen Leitfaden zusammengestellt – um dir zu helfen, die oft übersehenen Anzeichen von Schmerz frühzeitig zu erkennen und deinem Hund bestmöglich zu helfen.


Hund mit Schmerzen - Schmerzgesicht beim Hund

Bildquelle: Bild wurde mit Ideogram KI erstellt.


Hunde sind Meister darin, Schmerzen zu verbergen. Doch gerade für uns als verantwortungsbewusste Hundehalter ist es wichtig, frühzeitig zu erkennen, wenn unser Hund leidet. Doch woran merkt man eigentlich, dass ein Hund Schmerzen hat?


Wie erkenne ich, dass mein Hund Schmerzen hat?

Nicht nur offensichtliche Lahmheiten sind ein Hinweis auf Schmerzen. Auch wenn dein Hund bestimmte Alltagsbewegungen meidet, kann das schon ein Warnsignal sein. Dinge, die sonst selbstverständlich waren – wie sich wälzen, sich schütteln, eingekringelt fest und tief schlafen, sich nach dem Schlafen genüsslich ausstrecken, buddeln oder toben & spielen – bleiben plötzlich aus. Diese Bewegungen dienen nicht nur der Fortbewegung, sondern tragen wesentlich zum Wohlbefinden deines Hundes bei und sind Ausdruck seiner Lebensfreude. Bleiben diese Bewegungen des Wohlbefindens bei deinem Hund aus, solltest du aufmerskam werden.


Oft geschehen solche Veränderungen schleichend und fallen erst im Rückblick auf. Achte deshalb bewusst auf das natürliche Bewegungsverhalten deines Hundes. Wenn dir auffällt, dass er bestimmte Bewegungen vermeidet oder seltener zeigt, solltest du aufmerksam werden und die Ursache abklären lassen.


Subtile Anzeichen für Schmerzen

Nicht immer winselt oder humpelt also ein Hund, wenn er Schmerzen hat. Viele Anzeichen sind viel subtiler und werden oft übersehen. Hier findest du die wichtigsten Anzeichen und Veränderungen einmal zusammengestellt.


👉Achte bei deinem Hund auf diese Veränderungen:


Bewegungsprobleme

Dein Hund zeigt eine veränderte Gangart, z. B. Humpeln, Hinken oder einen steifen Gang. Auch Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen sowie das Vermeiden bestimmter Bewegungen (z. B. Treppensteigen, ins Auto springen, Wenden) können Hinweise auf Schmerzen sein. Manche Hunde meiden zudem langsames Gehen oder zeigen ein auffälliges Po-Wackeln beim Laufen. Auch ein allgemeiner Bewegungsmangel kann ein Warnzeichen sein. In seltenen Fällen äußert sich Schmerz durch Wimmern oder Stöhnen.


Körperhaltung 

Dein Hund nimmt eine ungewohnte Schonhaltung ein, läuft oder sitzt schief oder hat einen gekrümmten und aufgezogenen Rücken. Das Beinheben beim Pinkeln kann ausbleiben oder verkürzt sein, und auch das Wälzen oder eingerollte Schlafen wird möglicherweise vermieden.


Verhalten 

Schmerz kann sich auch in Veränderungen im Sozialverhalten äußern. Dein Hund spielt nicht mehr oder bricht das Spiel plötzlich ab. Er kann gereizt oder aggressiver gegenüber anderen Hunden oder Menschen reagieren. Manche Hunde suchen vermehrt Nähe, während andere sich zurückziehen. Auch Ängstlichkeit, Vermeidungsverhalten oder eine allgemeine Interessenlosigkeit können auftreten.


Veränderte Atmung

Hecheln ohne ersichtlichen Grund, schnelle oder flache Atmung können ebenfalls auf Schmerzen hindeuten.


Schwitzen

Ja, Hunde „schwitzen“ – aber nicht wie wir Menschen. Ihre Haut spielt dennoch eine Rolle bei der Temperaturregulierung und kann bei Stress, Anstrengung oder Schmerzen vermehrt riechen. Dieses „Hundeln“ – also der typische, oft intensivere Eigengeruch – ist besonders bei Schmerzpatienten auffällig. Der Körper reagiert auf die Belastung, und Stoffwechselprozesse können den Geruch verstärken. Ein veränderter Geruch kann ein wichtiger Hinweis sein, genauer hinzusehen.


Lecken, Schmatzen oder Futter vermeiden

Hat dein Hund plötzlich die Angewohnheit, immer wieder an bestimmten Körperstellen zu lecken oder zu knabbern? Das kann ein Zeichen dafür sein, dass ihm genau dort etwas wehtut – oft sind es die Gelenke, die ihm Probleme bereiten. Häufiges Schmatzen kann ein Hinweis auf Bauchschmerzen sein. Ein weiteres Warnsignal ist die „Gebetsstellung“, welche auf starke Bauchschmerzen hindeutet. Dein Hund lässt hierbei den Brustkorb nach unten sinken und streckt die Vorderbeine weit nach vorne – er verharrt für einige Zeit sogar in dieser Position. Das ist nicht mit dem üblichen wohltuenden Recken und Strecken deines Hundes zu verwechseln.


Auch Veränderungen beim Fressen können dir viel verraten. Frisst dein Hund schlechter als sonst oder rührt bestimmte Futtersorten und Kausnacks nicht mehr an? Dann könnten Bauchschmerzen oder Probleme mit den Zähnen dahinterstecken.


Das Schmerzgesicht

Ein Hund, der Schmerzen hat, zeigt oft auch subtile Veränderungen in seiner Mimik. Die Augen können entweder weit aufgerissen oder leicht zusammengekniffen sein, oft in Kombination mit einer angespannten Stirn. Die Ohren sind entweder flach angelegt oder wirken in ihrer Haltung verkrampft. Auch die Maulpartie verändert sich: Die Maulwinkel ziehen sich nach hinten, wodurch sich hinter ihnen feine Falten bilden – insbesondere beim Hecheln. Statt locker aus dem Fang zu hängen, kann die Zunge eine löffelförmige oder seitlich eingerollte Form annehmen. Insgesamt wirkt der Gesichtsausdruck des Hundes angespannter als gewöhnlich, was ein deutliches Anzeichen für Unwohlsein oder Schmerzen sein kann.


Und dann gibt es noch eine Vielzahl unspezifischer Symptome 

Besonders junge Hunde können durch Unruhe auffallen, wenn sie unter Schmerzen leiden. Manche Hunde meiden glatte Böden oder haben große Probleme beim Autofahren. Auch Empfindlichkeit gegenüber Berührungen oder eine schlechtere Leinenführigkeit können auf Schmerzen hindeuten. Veränderungen im Fell (stumpfes, schuppiges Fell oder starker Geruch) sowie Inkontinenz können ebenfalls Symptome sein.


Viele der oben genannten Anzeichen sind recht eindeutig, oder? Doch wusstest du, dass auch vermeintlich alltägliche Dinge auf Schmerzen hindeuten können? Hättest du zum Beispiel gedacht, dass eine schlechte Leinenführigkeit oder aggressives & ängstliches Verhalten zurückzuführen sein kann?

Jeder Hund reagiert übrigens anders auf Schmerzen – und zeigt sie auf seine eigene Weise. Während manche Hunde offensichtliche Signale wie Humpeln oder Winseln zeigen, bleiben andere völlig still und verändern nur ihr Verhalten oder ihre Körperhaltung. Deshalb ist es so wichtig, deinen Hund genau zu beobachten und auch kleine Veränderungen ernst zu nehmen.


Akute vs. chronische Schmerzen

Manchmal ist es ganz offensichtlich: Eine frische Verletzung, ein verstauchtes Bein oder eine plötzliche Lahmheit – solche akuten Schmerzen erkennen wir meist sofort.


Doch wie sieht es mit den Schmerzen aus, die sich über Wochen oder Monate langsam entwickeln? Diese sind oft schwerer zu bemerken, weil sich dein Hund nach und nach anpasst. Doch genau diese chronischen Schmerzen schränken die Lebensqualität deines Hundes auf Dauer stark ein.


In meinem Praxisalltag werden mir leider viele Hunde vorgestellt, die genau an solchen chronischen Schmerzen leiden, die sich aber schleichend entwickeln – zum Beispiel durch Arthrose oder anderen Probleme im Bewegungsapparat. Gerade ältere Hunde zeigen oft lange keine deutlichen Symptome, bis der Schmerz nicht mehr kompensiert werden kann.


Wann sollte ich zum Tierarzt oder Therapeuten?

Wenn du also eine Veränderung bemerkst, solltest du sie ernst nehmen. Gerade bei schleichenden Beschwerden kann eine frühzeitige Diagnose und Behandlung verhindern, dass sich Schmerzen verstärken. Ein Tierarzt oder spezialisierter Therapeut kann helfen, die Ursache zu finden und eine passende Behandlung einzuleiten.


💡 Auch hier gilt Vorsorge ist immer besser als Nachsorge! Je früher du auf kleine Veränderungen achtest, desto besser kannst du eingreifen, bevor aus einer leichten Einschränkung ein chronisches Problem wird.


Fazit

Schmerzen beim Hund zu erkennen, ist nicht immer einfach – aber wer seinen Hund gut beobachtet, kann subtile Veränderungen frühzeitig wahrnehmen. Je schneller du reagierst, desto besser kannst du deinem Hund helfen, ein schmerzfreies und aktives Leben zu führen.


Hast du das Gefühl, dass dein Hund Schmerzen haben könnte? Warte nicht, bis sich die Beschwerden verschlimmern! Eine frühzeitige Untersuchung kann viel bewirken.


💡 Lass uns gemeinsam herausfinden, wie ich deinem Hund helfen kann. Vereinbare jetzt einen Termin in meiner Praxis oder melde dich für eine Beratung – für ein glückliches, schmerzfreies Hundeleben.




Quellen:

Ganzheitliche Schmerztherapie für Hund und Katze. Kasper M, Zohmann A, Hrsg. Stuttgart: Sonntag Verlag; 2011. 2. Auflage

Einfühls  m

 - ganzheitliche Hundetherapie - 

OSTEOPATHIE - PHYSIOTHERAPIE - NATURHEILKUNDE

  • Instagram
  • Facebook

© 2025 Hundetherapie Einfühlsam | Petra Ebbinghaus

bottom of page